AHA! Sylvia C. Trächslin

AHA! Sylvia C. Trächslin
Home_Startseite
Über AHA! Praxis Kontakt

Ethik - Leitbild
Qualität
 
Aktuelle Angebote
Veröffentlichtes
Kosten - AGB
Beendete Projekte
Kooperationen - Netzwerken
Haftung

www.aha-bs.ch zu Abhängigkeit-Co-Abhängigkeit oder Über-Engagement und Verstrickung in die Probleme anderer und deren Folgen

Zum Navigieren auf www.aha-bs.ch benutzen Sie bitte die hinterlegten und unterstrichenen Links

Co-Abhängigkeit aus systemischer Sicht - Co-Abhängigkeit - Merkmale - Phasen - Rollen - Co-Abhängigkeit im Betrieb - Phasen im Betrieb - Rollen und Helfertypen im Betrieb - Neuorientierung - Adressen für Jugendliche - Adressen für Erwachsene - Links - Bücher

Abhängigkeit aus systemischer Sicht - Abhängigkeit
- Vom Genuss bis zur Abhängigkeit
-
Hintergründe - Neuorientierung
- Substanzen und dysfunktionales Verhalten - Selbsteinschätzungen

Co-Abhaengigkeit - Ein Leben fixiert in einer RolleAlkohol als Suchtmittelsubstanz - Jugendliche und Alkohol

Autor:
zak Newsletter vom 4. September 2009 zum aktuellen Thema "Botellon"

Wie Eltern das Trinkverhalten ihrer Kinder beeinflussen

Die Rolle der Eltern
Eltern sind vom Verbot ausgenommen, ihren Kindern Alkohol zu geben. Das zeugt von einer falschen Einschätzung der Rolle der Eltern. Wie eine Studie von Haske van der Vorst von der Universität Nijmegen zeigt, stimulieren Eltern das Trinkverhalten ihrer Kinder, wenn sie oft mit ihnen über Alkohol reden. Eltern sollten besser streng sein und selbst so wenig wie möglich Alkohol im Beisein ihrer Kinder trinken.
Eine weitere Folgerung der Studie ist, dass Eltern das Trinkverhalten ihrer Kinder enorm unterschätzen. Oft denken sie, dass ihr Kind überhaupt nicht trinkt. Und wenn sie es wissen, unterschätzen sie die Menge.
Eltern bekommen zu wenig vom Trinkverhalten ihrer Kinder mit, weil dies oft ausser Haus geschieht. Kommt das Kind nach Hause, denken die Eltern, dass es vielleicht zwei Gläser getrunken hat, während es in Wirklichkeit zehn waren. Es könnte auch sein, dass es die Eltern gar nicht wissen wollen, solange das Kind nicht kotzend über der WC-Schüssel hängt. Und wenn dies einmal geschieht, gibt es nicht wenige Eltern, die denken, prima, das wird ihm oder ihr jetzt eine Lehre gewesen sein, das war das erste und letzte Mal. Oder die Eltern, finden es gesellig ein Glas mit ihren Kindern zu trinken, im Glauben es würde sie mit den Kindern näher zusammen bringen. Wir haben früher doch auch getrunken, denken viele Eltern. Aber die Eltern von heute vergessen, dass sie älter waren, als die heutigen Kinder, während sie mit dem Alkoholtrinken begannen.

Aufklärung der Eltern
Dass die Eltern wenig über das Trinkverhalten ihrer Kinder wissen, ist sehr schade. Denn es zeigt sich, je mehr sie darüber im Bilde sind, desto geringer ist der Alkoholkonsum. Mit einer besseren Aufsicht könnten sie das Trinken einschränken.
Aber wie sollen die Eltern das tun?
So früh wie möglich so streng sein wie möglich, sagt van der Vorst. Wenn sie verhindern wollen, dass ihr Kind immer mehr trinkt, können sie den Konsum am besten bis zum 16. Lebensjahr ganz verbieten. Je mehr verboten wird, desto weniger wird getrunken.
Dies hilft jedoch nur bei Kindern, die noch nicht oder noch wenig trinken. Denn es ist bekannt, dass die Kinder, die einmal begonnen haben zu trinken, nur noch mehr trinken werden. Da helfen nur strenge Regeln. Im Forschungsprojekt wurde nachgewiesen, je mehr die Eltern zugestehen, desto grösser ist die Steigerung des Trinkverhaltens.

Physiologische Prozesse
Amerikanische Forschungsarbeiten zeigen, dass die Chance, Alkoholabhängig zu werden vier Mal so gross ist, wenn Kinder in der Pubertät mit dem Trinken beginnen. Hinzu kommt, dass Alkohol für das Gehirn von Pubertierenden schädlich ist. Der Entwicklungsprozess des Gehirns ist, entgegen früherer Ansicht, erst ungefähr mit 20 Jahren abgeschlossen. Gerade im kritischen Alter von elf, zwölf Jahren, wenn manche Kinder zu trinken beginnen, beginnen der Hippokampus und der frontale Cortex ihren letzten Entwicklungsprozess. Es findet eine Art Reorganisation der Gehirnzellen statt. Überflüssige Zellen werden aufgeräumt, während neue Verbindungen gemacht werden. Neue Strukturen, die für den Lernprozess, das Gedächtnis und die Selbstdisziplin wichtig sind. Der Hippokampus spielt eine wichtige Rolle für das Gedächtnis, der frontale Cortex bei der Regulierung des Verhaltens.

Jugendliche vertragen mehr als Erwachsene
Während dieses Prozesses sieht man Pubertierende etwas gröber werden, sie sind egozentrischer und auch emotionaler. Es ist eine wichtige Phase in ihrer Entwicklung. Es gibt Vermutungen, die darauf hinweisen, dass der Alkohol dabei einen störenden Einfluss hat, obwohl die Jugendlichen den Alkohol physisch besser vertragen als Erwachsene. Alkohol hat sowohl dämpfende wie stimulierende Effekte. Bei jungen Menschen hingegen treten die dämpfenden Effekte weniger schnell auf. Das System, welches für die Dämpfung der Gehirnaktivitäten sorgt, ist bei ihnen noch nicht so sensibel entwickelt, deshalb können sie viel mehr trinken, bevor sie betrunken werden. Während ein Erwachsener nach dem vierten Glas Wein eventuell schläfrig wird, fühlt sich der Pubertierende stets „wohler" und hat Lust auf mehr.

Die Wochenend-TrinkerInnen
Jugendliche, die „nur" an den Wochenenden trinken, schaden sich mehr als diejenigen, die jeden Tag ihre Portion zu sich nehmen. Jedenfalls ist das für das Gehirn viel besser. Dass es schädlich ist aufzuhören hat damit zu tun, dass dann die dämpfenden Effekte auf das Gehirn plötzlich wegfallen. Kurz gesagt geht es darum, dass sich die Gehirnzellen an den Alkohol anpassen. Er hat einen dämpfenden Effekt auf die NMDA-Rezeptoren. Die sind wichtig, weil sie Calcium in die Zellen zulassen mit der Folge, dass diese dann leichter gereizt werden können. Durch die dämpfende Wirkung des Alkohols können die Zellen diese Arbeit nicht mehr gut verrichten. Flexibel, wie das Gehirn nun mal ist, kompensiert es diesen Mangel durch die Bildung neuer Rezeptoren. Dadurch entsteht ein neues Gleichgewicht. Wenn nun aber plötzlich der Alkohol aus dem Gehirn verschwindet und damit auch der dämpfende Effekt auf die NMDA-Rezeptoren, kommt durch die zugenommene Zahl Rezeptoren viel zu viel Calcium in die Gehirnzellen. Die grosse Menge ist giftig und bringt einen Selbstzerstörungsprozess in Gang: die Gehirnzellen sterben ab. Die heutigen jugendlichen ProblemtrinkerInnen werden die Fachstellen in einigen Jahrzehnten intensiv beschäftigen.

--

zak GmbH, Gundeldingerstrasse 173, CH-4053 Basel,
Tel. +41 - (0)61 365 90 60, info@zak.ch, www.zak.ch, powered by phplist v 2.8.11, © tincan ltd

top In jedem Telefonbuch finden Sie Angaben zu Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen wie Blaues Kreuz, AA, Guttempler und einschlägigen Beratungsstellen in Ihrer Nähe oder besprechen Sie sich mit Ihrem Hausarzt.
©Impressum AHA! Sylvia C. Trächslin