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oder Über-Engagement
und Verstrickung in die Probleme anderer und deren Folgen
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Abhängigkeit
(Sucht) als mögliche Folger einer Flucht aus Enge und Starre
©Autorin:
Sylvia C. Trächslin
"Es
gibt an sich gar kein Drogenproblem, sondern ein menschliches Problem.
Es gab ein Problem in mir und die Metapher dafür war die Droge. Als
ich die Chance hatte, dies zu erkennen, hatte ich eine Perspektive.",
sagte Konstantin Wecker, Liedermacher, anlässlich der Eröffung
der 10. Basler Psychotherapietage am 30.05.2003
Sylvia
C. Trächslin war von dieser Aussage beeindruckt und konnte diese
innerlich voll und ganz bejahren. Sie sieht den Missbrauch bzw. die Abhängigkeit
von Genussmitteln und Verhaltensweisen als eine Beziehungsstörung
des Menschen zu sich selbst, zum eigenen Körper, zur seiner sozialen
und materiellen Umwelt auf Grund seiner persönlichen Lebensgeschichte
und Fixierung in Überlebensstrategien bzw. typischen Rollenverhalten
auch aus seiner Kindheit.
Aufgrund dieser Sichtweise geht sie davon aus, dass der übermässige
Konsum von Genussmitteln bzw. das Ausagieren von dysfunktionalem (aus
dem Gleichgewicht gefallen, gestört) Rollenverhalten einerseits eine
Bewältigungsform für den Umgang mit Stress auf Grund der eigenen
Lebensgeschichte ist und andererseits für Betroffene eine "die
Selbstbeziehung und das eigene Leben regulierende" Funktion hat.
Das Rollenverhalten bzw. der Konsum von Abhängigen wäre demnach
eine Überlebensstrategie.
Substanzen oder Verhaltensweisen werden (miss)braucht, um sich zu sich
zu betäuben, zu entspannen und abzulenken. Sie helfen dabei, das
Erlebte und damit verbundene, unerträgliche Gefühle (Scham,
Angst, Wut, Hass, Schmerz) zu verdrängen. Ob stoffgebunden oder stoffungebunden:
In beiden Fällen wird konsumiert, um ein vermeintliches Lustgefühl
zu erreichen, um Unlustgefühle (Frust) zu vermeiden und/oder Schmerzen
und Probleme zu verdrängen und der Enge und Starre, die mit der Fixierung
in eine Überlebensstrategie einhergeht zu entkommen.
Was
ist eine Abhängigkeit?
Unter Abhängigkeit verstehen Suchtfachpersonen das starke, fast unbezwingbare
Verlangen, etwas Bestimmtes zu konsumieren (z.B. Alkohol) oder zu tun
(z.B. im Internet surfen, um Geld spielen). Ein solches zwanghaftes Verlangen
entwickelt sich meist, wenn man in gewissen Situationen etwas über
längere Zeit hinweg gewohnheitsmässig immer wieder tut oder
konsumiert. Wenn man dann darauf verzichten möchte oder muss, reagiert
der Kopf: Man fühlt sich leer, traurig, frustriert, deprimiert, unruhig,
nervös. Das Leben ist fast nicht mehr auszuhalten "ohne".
Jede
Abhängigkeit hat mit der Psyche zu tun: Die Substanz oder das Verhalten,
das man nicht lassen kann, scheinen dem Leben Sinn zu geben und lassen
einem - wenn auch nur für kurze Zeit - vergessen, was im Leben Schwierigkeiten
macht. Missbräuchliches oder abhängiges Verhalten sind jedoch
nicht wirkliche Lösungen für Sorgen und Probleme, sondern im
Gegenteil: Sie führen schliesslich in einen Teufelskreis von ständigem
Verlangen, Frust und Befriedigung, der meist nur schwer wieder zu unterbrechen
ist.
Zentrale
Merkmale der Abhängigkeit sind
Zwang, die Substanz konsumieren beziehungsweise bestimmte Handlungen ausüben
zu müssen. Die Verzerrung der Realitätssicht. Die Verleugnung
der Problematik, welche das Eingreifen von aussen ebenso schwierig wie
notwendig macht. Masslosigkeit und ständiger Druck.
Der destruktive, in zunehmendem Masse unstabil werdende Abhängigkeitszustand
kann weiter an folgende Erscheinungen beim abhängigen bzw. gefährdeten
Angehörigen, Freund oder Mitarbeiter wahrgenommen werden. Die Aufzählung
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Rauschzustand. Wiederholte
Alkoholfahne. Häufiges Zuspätkommen und viele Fehlzeiten. Überreaktion
bei Kritik von aussen. Verstrickung in Widersprüche und Lügen.
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Realitätsverlust
" Angst- und Unruhezustände. Ausweich- und Isolationstendenzen.
Suche von Konsumgelegenheiten. Bagatellisieren des Konsumverhaltens. Konflikte
in der Beziehung und Familie. Beteuerungen, künftig abstinent zu
bleiben.
Im
Zusammenhang mit Abhängigkeit werden die stoffgebundene und stoffungebundene
Abhängigkeit unterschieden
Die
stoffgebundene Abhängigkeit
Bei stoffgebundenen Abhängigkeiten haben Abhängige ein zwanghaftes
Verlangen nach bestimmten Substanzen z.B. nach Alkohol, Nikotin, Medikamenten,
illegalen Drogen.
Bei
einer körperlichen Abhängigkeit gewöhnt sich nicht nur
die Psyche an ein bestimmtes Verhalten, sondern auch der Körper an
den regelmässigen Konsum von Substanzen (legale und illegale Drogen,
auch Medikamente), so, dass er mit Entzugserscheinungen reagiert, wenn
er die Substanz nicht mehr bekommt. Körperliche Entzugserscheinungen
können sein: Zittern, Kopfschmerzen, Schweissausbrüche, Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall, Schlaflosigkeit usw. Körperlich abhängig
kann man nur von Substanzen werden, d.h. von Stoffen, die man dem Körper
zuführt. Die körperliche Abhängigkeit kommt selten alleine
vor, sondern ist meist auch begleitet von einer psychischen Abhängigkeit.
Um eine starke körperliche Abhängigkeit zu überwinden,
braucht es ärztliche und psychologische Hilfe im Rahmen eines Entzugsprogramms.
Die
stoffungebundene Abhängigkeit
Bei stoffungebundenen Abhängigkeiten handelt es sich um Tätigkeiten
und Verhaltensweisen, nach denen ein zwanghaftes Verlangen besteht. Dazu
gehören vor allem: Arbeitssucht, Glücksspiele, Gamen, Internet-Surfen,
Sex haben (Sexsucht), Shoppen/Einkaufen (Konsumsucht), aber auch Macht
als "Rauschmittel", häufig zu beobachten in der Wirtschaft,
Politik oder den Künstler- und Medienszenen.
Für
Aussenstehende/das Umfeld wichtig zu wissen: Zentrale Merkmale der Abhängigkeit
sind
Es besteht der Zwang, eine Substanz konsumieren beziehungsweise bestimmte
Handlungen ausüben zu müssen. Die Realität wird verzerrt
wahrgenommen. Die Problematik wird verleugnet, was das Eingreifen von
aussen ebenso schwierig wie notwendig macht. Wahrnehmbar sind auch Masslosigkeit
und ständiger Druck.
Der destruktive, in zunehmendem Masse unstabil werdende Abhängigkeitszustand
kann weiter an folgende Erscheinungen beim abhängigen bzw. gefährdeten
Angehörigen, Freund oder Mitarbeiter wahrgenommen werden: Rauschzustand.
Häufiges Zuspätkommen und viele Fehlzeiten. Überreaktion
bei Kritik von aussen. Verstrickung in Widersprüche und Lügen.
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Realitätsverlust
" Angst- und Unruhezustände. Ausweich- und Isolationstendenzen.
Suche von Konsumgelegenheiten. Bagatellisieren des Konsumverhaltens. Konflikte
in der Beziehung und Familie. Beteuerungen, künftig abstinent zu
bleiben.
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