O-Ring-Muskelttest
/ Myostatik-Test / Kinesiologische Muskeltestvariante
Bilaterale Hemisphärenstimulation / EMDR im Coaching / Wache
REM-Phasen
Diese Methodenkombination ist ein geschütztes Verfahren aus
dem Besser-Siegmund-Institut, Hamburg und trägt den Namen
wingwave®-Coaching. Es nutzt neueste Erkenntnisse der modernen
Neurologie
bzw. Hirnforschung
und vereint den Myostatik-Test mit wachen REM-Phasen und Elementen
aus dem NLP.
wingwave®
ist ein Kurzzeit-Coaching-Konzept zum Erreichen punktgenauer Leistungssicherheit.
wingwave®-Coaching wird nicht im Sinne einer Therapie, sondern
in Kombination mit anderen Coaching-Tools (s. Methoden)
eingesetzt. wingwave® ist ein geschütztes Verfahren aus
dem Besser-Siegmund-Institut, Hamburg. Es nutzt neueste Erkenntnisse
der modernen Neurologie
bzw. Hirnforschung.
Gehirnforschung
- Warum wirkt EMDR bzw. die bilaterale Hemisphärenstimulation?
Über
die Wirkungsprinzipien von EMDR gibt es mehrere Theorien, welche
alle bis heute noch nicht zufriedenstellend belegt sind. Einige
Beobachter vermuten das schon lange bekannte Prinzip der Desensibilisierung
(engl. desensitization). Der Klient setzt sich in Gedanken der
Erinnerung und somit einem aversiven Reiz aus. Die Augenbewegungen
lenken gleichzeitig vom Gedanken ab und bewirken so ein "Entlernen":
die Erinnerung verknüpft sich zunehmend mit neutralen Emotionen
und Empfindungen. Erfahrene Therapeuten wie wir können jedoch
berichten, dass dieses reine Konfrontieren in Zusammenhang mit
einer zusätzlichen, entspannenden oder neutralen Aufgabe
zwar Effekte bringt, der den EMDR-Prozessen aber nicht gleichkommt.
Oftmals kann es sogar passieren, dass Betroffene überhaupt
keine Erleichterung bei einer Desensibilisierungs-Intervention
finden.
Sie
sind immer wieder gleich betroffen von der schmerzenden Erinnerung.
Auch mehrmaliges Erzählen der belastenden Erinnerung hilft
oftmals nicht, sondern wird von vielen Klienten mit posttraumatischem
Stress als ausgesprochen unangenehm und retraumatisierend erlebt.
Auswirkungen wie die zuvor beschriebenen kreativen Ideen der Klienten
oder die spontan befreienden Körpererlebnisse treten unserer
Erfahrung nach in dieser intensiven Form nur bei EMDR-Interventionen
auf. Interessant ist jedoch, dass die (...) zuvor beschriebenen
Effekte nicht nur durch das Winken, sondern auch bei einem auditiven
Input vergleichbarer Art auftreten. Schnipst man beispielsweise
im ursprünglichen "Winke-Rhythmus" links und rechts
am Ohr der Klienten, erfahren viele ein ähnliches Ergebnis
wie mit den Augenbewegungen. Das gleiche gilt für taktile
Reize: abwechselndes Tippen auf linke und rechte Schulter oder
linke und rechte Handfläche.
Heutzutage
probieren viele EMDR-Anwender mit Klienten aus, auf welchem Sinneskanal
die "links-rechts-Intervention" am besten wirkt.
Francine Shapiro geht inzwischen davon aus, dass EMDR durch so
genannte bilaterale Stimulation eine optimale Zusammenarbeit von
rechter und linker Gehirnhälfte herstellt. Dadurch entsteht
eine fliessende Aktivierung von neuronalen Vernetzungen, was einen
intensiven mentalen Lösungs- und Heilprozess auf Basis bereits
vorhandener Ressourcen des Menschen freisetzt. Unterstützung
findet diese Theorie durch ganz einmalige EEG-Aufnahmen, welche
in einem Beitrag des Senders ARTE zum Thema EMDR auch im deutschen
Fernsehen gezeigt wurden. Diese Aufnahmen wurden während
des Nachtschlafs von schwer traumatisierten Menschen, die unter
Albträumen leiden, aufgezeichnet.
Die
Betroffenen - wie beispielsweise Vietnam-Veteranen - wachen von
überwältigenden Angsterlebnissen auf und fühlen
sich dadurch emotional in ein traumatisches Erlebnis aus der Vergangenheit
zurück katapultiert.
In der Trauma-Therapie spricht man hier von einem Flash-Back-Phänomen.
Die EEG-Aufnahmen zeigten nun deutlich, dass im Flash-Back-Erleben
die linke Gehirnhälfte, vor allem das Sprachzentrum der Betroffenen
wie ausgeschaltet ist, also keinerlei Aktivität zeigt. Die
rechte Gehirnhälfte hingegen zeigt eine hohe Aktivität,
als würde dort das erinnerte Erlebnis in Bildern und Gefühlen
aufgeführt werden. Ein Flash-Back-Erleben scheint einem also
die Sprache zu verschlagen - wie es im Volksmund ja so anschaulich
heisst. Diese Beobachtung ist schon daher von besonderer Bedeutung,
weil wir die Sprache nicht nur zur Kommunikation mit anderen Menschen,
sondern vor allem auch für unser Selbstmanagement nutzen.
Täglich gehen uns tausende von Gedanken durch den Kopf, mit
denen wir auch unsere täglichen Erlebnisse, Pläne und
Befindlichkeiten kommentieren: "Oh, es ist schon sieben Uhr,
jetzt muss ich aber aufstehen", denken wir oder "Was
ziehe ich heute an?" Diese unbewussten inner-sprachlichen
Abläufe nennt man automatische Gedanken. Sie kommen auch
zum Einsatz, um die Sinneseindrücke des Tages zu verarbeiten:
"Was hat da denn geraschelt? Mensch, hab' ich mich erschrocken.
Ach, das war ja nur ein kleiner Vogel im Gebüsch - völlig
harmlos." Wir benutzen also die automatischen Gedanken, um
Erlebnisse und damit auch unsere Gefühle beständig zu
moderieren. Erst diese intrapersonelle sprachliche Moderation
sorgt dafür, dass der Schreck nachlässt. Im Gespräch,
durch Lesen oder Nachdenken gewonnene Erkenntnisse machen wir
uns in Gedanken bei Bedarf über inneres Sprechen zugänglich.
Geht ein Veteran aus dem Vietnamkrieg abends ins Bett, kann er
sich selbst sagen: "Es ist alles in Ordnung, ich bin zu Hause,
der Krieg ist viele Jahre her." Doch nachts kann dieser sprachliche
Selbstberuhigungs-Effekt wegen eines vorübergehenden Ausfalls
des Sprachzentrums offentsichtlich nicht mehr wirken. Das emotionale
Erleben, die Bilder überschwemmen unmoderiert die Seele und
können durch Sprache nicht mehr geordnet werden.
Diese
Ergebnisse aus der Gehirnforschung haben uns und viele unserer
Kollegen sehr nachdenklich gestimmt.
Gilt doch die Psychologie als eine Hochburg des Sprechens:"Gut,
dass wir darüber gesprochen haben" ist eine gängige
Floskel geworden oder "Sprich dich aus, dann geht's dir besser"
gilt als allgemein akzeptiertes Seelen-Rezept. Insofern sind wir
stets gutmeinend über die Ängste unserer Klienten hinweggegangen,
die sagten, sie hätten vor dem Sprechen Angst, müssten
sich überwinden oder befürchten, dadurch alles nur nochmals
durchleben zu müssen. Was ist nun, wenn bei posttraumatischen
Stress bzw. bei Post Achievement Stress (PAS) Gesprächsergebnisse
die verletzten oder gekränkten Gefühle gar nicht heilend
erreichen? Was ist, wenn bei dieser ganz besonderen mentalen Beeinträchtigung
die Vernetzung zwischen Sprachzentrum und Emotionsverarbeitung
blockiert ist? Dann könnte es durchaus stimmen, dass in einzelnen
Fällen Gespräche alte Gefühle einfach nur reaktivieren
anstatt sie heilend zu integrieren und dass der Impuls des "Ruhen-lassen-wollens"
intuitiv gar nicht so falsch ist, wie wir Therapeuten immer alle
dachten. Die EMDR-Intervention ist in ihrem Kern nicht-sprachlich.
Der Weg der Veränderung führt über rhythmische,
bilaterale Sinneserlebnisse - seien es nun Augenbewegungen, oder
links und rechts wechselnde auditive oder taktile Reize. Vielleicht
erwachen durch diese Intervention wieder die neuronalen Bahnen,
welche für die Unterhaltung zwischen rechter und linker Gehirnhälfte
sorgen und bringen so dem Gehirn seine vollständige Leistungskraft
zurück.
Sind
die Mentalkräfte dann wieder vollständig und ganzheitlich
aktiviert, findet dieses Gehirn dann seine eigene kreative Lösung
im Sinne einer heilenden Informationsverarbeitung der im Nervensystem
blockierten und hängengebliebenen Erinnerung. Die so wiederhergestellte
Vernetzung scheint dann auch aufrechterhalten zu bleiben, wenn
der Klient dann später allein mit dem Erlebten umgeht. Er
kann sich jetzt durch seine Eigenkräfte neuronal immer wieder
aus den emotionalen Spuren des damals Erlebten herausarbeiten.
Auf diese Weise wird der Klient nach der Intervention zum mentalen
Münchhausen, der sich je angeblich einst am eigenen Schopfe
nur durch Eigenkraft aus dem Sumpf herausziehen konnte. Aber auch
die Theorie der bilateralen Hemisphärenstimulation basiert
mehr auf einer Vermutung als auf neurologischen Befunden.
Man
kann EMDR auch als eine REM-Phase im Wachzustand auffassen, wobei
die Geheimnisse der heilenden Wirkung von Träumen ebenfalls
noch nicht ganz geklärt ist.
Bei diesem Vergleich ist aber zu berücksichtigen, dass das
reine nächtliche Träumen bei vielen Patienten und Klienten
nicht bei der Überwindung einer traumatischen Stress-Spur
geholfen hat. Bezeichnenderweise ist in einem solchen Fall oft
der Nachtschlaf gestört, weil die Betroffenen in ihren Träumen
in der Verarbeitung steckenbleiben und von diesem blockierenden
Gefühl wach werden. Die emotionale Hürde scheint also
erst durch das wache Rapid Eye Movement erzielt zu werden. Ebenfalls
offen bleibt die Frage, warum EMDR manchmal erstaunlicherweise
auch bei Phantomschmerzen hilft. Hier scheint die Methode entsprechende
Nerven zu veranlassen, die chronische Sendung eines Schmerzgefühls
wieder zu entlernen und auf die Aussendung von angenehmen oder
neutralen Körperempfindungen zurückzuschalten. Vielleicht
wirkt EMDR ja ebenfalls entlernend auf Neuronen, die Emotionen
wie Angst, Wut oder Scham chronisch aufrechterhalten. All diese
offenen Fragen sind jedoch kein Grund, die Methode noch in der
Anwendung zurückzuhalten. Die offensichtliche positive Wirkung
scheint uns als Anwendungsmotiv voll ausreichend zu sein. Und
eines scheint EMDR mit Sicherheit zu bewirken: EMDR ist eine Methode,
die es erlaubt, sich direkt mit der Amygdala, also dem Gehirn-Alarmglöckchen
zu unterhalten und es dazu überreden kann, sich zu beruhigen.
Quelle:
Buch von Besser-Siegmund, Cora, Harry (2001): EMDR im Coaching
- wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, Junfermann Verlag.