Missbrauch
von und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Von
Missbrauch ist die Rede, wenn deine Rechte und Würde
eingeschränkt oder bedroht werden. Dies ist der
Fall wenn du folgende Formen von Missbrauch/Gewalt erfährst.
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Dir
werden deine Grundbedürfnisse (Essen, Kleidung,
Wohnen, gesundheitliche Versorgung) verweigert.
Du wirst aufgrund deiner Herkunft, Kultur, Gesundheit
in Randgruppen abgedrängt.
Du erlebst wenig oder keine Wärme, Aufsicht und
Schutz.
Deine persönliche, geistige, emotionale und soziale
Entwicklung wird vernachlässigt, behindert.
Dir wird wenig oder keinen Raum für Erholungsphasen,
Freizeit und Kontaktmöglichkeiten gelassen.
Dein Benehmen wird mit Geld kontrolliert.
Du wirst zu gewalttätigen, militanten oder kriminellen
Handlungen angestiftet.
Du wirst für sexuelle Handlungen an andere angeboten.
Du wirst zum Betteln geschickt oder musst Kinderarbeit
verrichten.
Du wirst bei der Trennung/Scheidung deiner Eltern
als finanzielles Druckmittel benutzt.
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Du
erlebst körperliche Gewalt |
Du
wirst
grob gepackt, geschlagen, gewürgt, gezwickt, gebrannt,
geohrfeigt, getreten, gestossen, an den Haaren gerissen.
Dir werden deine Arme verdreht.
Du wirst mit Waffen und Gegenstände bedroht. |
Du
erlebst psychische Gewalt - Mobbing und Bossing ist
auch psychische Gewalt! |
Du
erlebst beziehungsbezogene Gewalt: Es wird Verleumdung
und Rufschädigung gegen dich eingesetzt.
Dein Eigentum wird zerstört, Gewalt gegen deine
Freunde, den anderen Elternteil oder Haustiere verübt.
Dir wird aufgelauert, nachgestellt oder es wird Druck
und Zwang auf dich ausgeübt.
Du wirst als DienerIn behandelt, herumbefohlen oder
dauernd im Sprechen unterbrochen.
Du wirst beschimpft, erpresst, blossgestellt, abgewertet,
angebrüllt, angeschwiegen, für verrückt
erklärt.
Du wirst als Eigentum behandelt; ständig wirst
du kontrolliert was du tust oder mit wem du sprichst;
Kontakte zu Freunden oder zu Verwandten werden dir
verunmöglicht oder verboten.
Dir wird mit Blicken, Taten, Gesten und Gegenständen
oder Waffen Angst gemacht:
Du wirst abgelehnt, abgewiesen, nicht beachtet oder
es wird ein bestimmtes Rollenverhalten von dir verlangt.
Du erlebst, dass Täter und Täterinnen Misshandlungen
abstreiten, verharmlosen und dir die Schuld daran
geben.
Drohungen werden ausgesprochen: "Aus dir wird
nie etwas werden." Ich werde dich/euch/andere
schlagen oder einsperren." Ich stecke dich in
ein Heim, eine Klinik." "Ich verlasse dich/euch."
"Ich bringe mich um." "Wir werfen dich
raus, stellen dich auf die Strasse, wenn du ..."
"Du kommst nicht in den Himmel, sondern in die
Hölle." "Gott wird dich bestrafen."
Intime Informationen über dich, erotische Bilder
oder WC Szenen von/mit dir werden aufs Internet gestellt
oder per Handy verschickt. HINWEIS: Lösche nichts,
sonst verlierst du Beweismaterial!
Es wird versucht, Informationen über deinen anderen
Elternteil zu erhalten oder du musst zwischen den
Elternteilen vermitteln oder eine Art Partner/Partnerin
eines Elternteils sein.
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Du
erlebst sexuellen Missbrauch (sexuelle Übergriffe,
sexuelle Gewalt, sexuelle Ausbeutung) |
Beispiele:
Sexualisierte Äusserungen, Anmachen, Blicke in
Schule, Familie, Chat Räumen, Tram/Bus, Disco
etc.
Du wirst oder fühlst dich im Badezimmer oder
im Duschraum der Umkleidekabine beobachtet.
Du erhältst Telefonanrufe, bei welchen in den
Hörer gestöhnt, unsittliche Worte ausgesprochen
oder du mit anmachenden Worten "eingedeckt"
wirst.
Dir werden Emails mit pornografischen Bildern oder
Filmen gesendet.
Ältere Jugendliche oder Erwachsene verlangen
mit Aussagen wie "Das machen alle so!" von
dir oder überreden dich mit Geschenken, Versprechungen
dazu, dich auszuziehen und dich zum Beispiel fotografieren
zu lassen.
Ältere Jugendliche oder Erwachsene stellen sich
selber aufdringlich nackt vor dir zur Schau, lassen
dich bei ihren sexuellen Handlungen zuschauen, zeigen
dir Pornofilme oder Bilder; reiben sich an deinem
Körper und erregen sich dabei oder fordern dich
zum gegenseitigen Berühren auch von Geschlechtsteilen
auf oder verlangen von dir, dass du sie mit dem Mund
befriedigen oder mit ihnen Geschlechtsverkehr haben
sollst.
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Täter oder Täterinnen gibt es in allen
Kulturen und Gesellschaftsschichten. Häufig
kommen sie aus dem Familien-, Schul-, Freundes-,
Arbeitskreis-, Sport- und Freizeitkreis oder auch
aus religiösen, medizinischen oder sozial aktiven
Kreisen.
Opfer nehmen die Beziehung zu Tätern oder Täterinnen
anfangs oft als unterstützend und hilfsbereit,
dann jedoch als zunehmend Macht und Zwang ausübend
und erniedrigend wahr.
Häufig zwingen Täter und Täterinnen
ihre Opfer zum Schweigen und drohen ihnen mit Strafe
wenn das Schweigen gebrochen wird!
Missbrauch
und Gewalt in jeder Form kann kurzfristige aber auch
lebenslange Folgen
haben.
Bist du Opfer von Missbrauch und Gewalt geworden?
Du hast laut UN Kinderrechtskonvention grundlegende
Rechte
und du hast das Recht dir
Hilfe zu holen!
Hast du miterlebt, dass ein Kind/Jugendlicher Opfer
von Missbrauch und Gewalt geworden ist?
Dann
hast du genauso wie die Opfer das Recht, dir Hilfe
zu holen!
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