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Sylvia C. Trächslin
Eine
intakte Klasse ist daran erkennbar, dass SchülerInnen Rollen
flexibel einnehmen und wieder loslassen können. Die Klasse
ist lebendig und beweglich. Die Hierarchien sind klar. Jede und
jeder hat und kennt ihren bzw. seinen Platz und trägt ihren
bzw. seinen Möglichkeiten entsprechend zum Funktionieren
der Klasse bei.
Die SchülerInnen wie auch die Lehrpersonen engagieren sich
aktiv am Schulleben. Bei Problemen in der Klasse werden gemeinsam
mit den Lehrpersonen konstruktive Lösungen gesucht.
Manchmal werden Probleme mit Rollen und Rollenverhalten auch in
der Klasse wahrgenommen.
Was sind mögliche Gründe dafür? Einerseits können
Kinder und Jugendliche bereits Probleme mit Rollen und Rollenverhalten
von zu Hause in die Schule bringen und in der Klasse ausleben'.
Andererseits können SchülerInnen Probleme mit Rollen
und Rollenverhalten auf Grund wiederkehrender Konflikte mit MitschülerInnen
und Lehrpersonen oder wegen länger andauernden Störungen
im Klassensystem bzw. Klassengleichgewicht entwickeln. Die Gründe
für Störungen in der Klasse können sein:
- Mangelnde
Orientierung und Sicherheit der SchülerInnen aufgrund
von fehlenden Informationen, Regeln und Massnahmen bei Regelverstössen;
- Über-
oder Unterforderung auf der schulischen oder sozialen Ebene;
- Ungleichgewichte
zum Beispiel im Verhältnis zwischen schwachen und
starken SchülerInnen' oder weiblichen und männlichen
SchülerInnen'.
Probleme
mit Rollen und Rollenverhalten in der Klasse erkennen
Die folgende vereinfachte Übersicht über typische Rollen
und Rollenverhalten, die in der Klasse zu Problemen führen
können, zeigen sich auch in Mischformen oder können
wechseln. Die Übersicht kann Lehrpersonen helfen, SchülerInnen,
die sich in einer dieser Rollen und Rollenverhalten festfahren
oder von den MitschülerInnen festgehalten werden frühzeitig
zu erkennen.
Und: Auch hier gilt, sich vor "Schubladisierung" und
"Diagnosestellung" unbedingt zu hüten.
- Helden...
- Sündenböcke...
- Clowns...
- Vergessene...
- Harmonie
Suchende...