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Entstehungsgeschichte
des
PrOzEsS MoBiLe® Das Werkzeug PrOzEsS MoBiLe® ist eine Eigenentwicklung von AHA! Sylvia C. Trächslin. Das erste Mobile erlebte Sylvia C. Trächslin wie die meisten bereits als Baby und sah es viel später erst wieder, nämlich 1998 im Buch "Die Liebe und der Suff" von Dr. Helmut Kolitzus. Dort wurde dieses als Modell dafür Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit zu erklären verwendet. Im
Jahr 2002 sollte Sylvia C. Trächslin gemeinsam mit ihren Gruppenkolleginnen
im Zusammenhang mit der Ausbildung zum zertifizierten systemisch-lösungsfokussierten
Kurzzeitcoach ein ca. 5-Minuten-Referat zum Thema Systemtheorie halten.
Nachdem es sich als schwierig herausstellte ein derart 'trockenes'
Thema in wenigen Worten zu erklären brachte Sylvia C. Trächslin
die Idee ein, ein Mobile anzufertigen um an diesem die Geschichte
eines suchterkrankten Vaters und seiner Tochter zu erzählen welche
gleichzeitig von Sylvia C. Trächslin 'gehängt' würde.
Die Teilnehmer jener Coaching-Ausbildung hörten somit nicht etwas über Systemtheorie, sondern erlebten im wahrsten Sinn des Wortes Systemtheorie, nicht als etwas Starres, als in sich Geschlossenes, sondern als etwas sicht und fassbar Vernetztes, Verflochtenes, von einander Abhängiges, Dynamisches, Bewegliches und waren sicht- und fühlbar bewegt durch das über die Demonstration am Mobile Miterlebte. Noch heute, wenn Sylvia C. Trächslin Ausbildungskollegen trifft kommt dieses Kurzreferat mit Demonstration und dessen Wirkung zur Sprache. Nach
jenem Kurzreferat entschied Sylvia C. Trächslin, dieses
Puppenhausfiguren-Mobile in Coachings und Bildungsangeboten
zum Thema Rollenfixierungen und Interdependenzen (im Sinne von
Co-Abhängigkeit) einzusetzen und das praktische Arbeiten
mit dem Mobile weiter zu entwickeln. Bald darauf gingen Anfragen dazu ein, ob sich Prozesse, Dynamiken in Schulklassen, Arbeitsgruppen oder betrieblichen Abteilungen und deren Auswirkungen auf die sozialen Systeme an verschiedenen Mobile-Modellen gleichzeitig demonstrieren liessen. Besonders Workshops im Gesundheitsförderungsbereich für junge Erwachsene mit nicht gesundheitsfördernden Erfahrungen machten es erforderlich, die Arbeit am Mobile zu überprüfen und an die Möglichkeiten des Verständnisses von jungen Erwachsenen anzupassen, so dass sie sich nicht Theoretisches anhören mussten, sondern einen Kontext erhielten, in welchem sie sich in ihrem Tempo und auf ihre Art bewusst werden konnten, dass ihr fixiertes Rollenverhalten nicht nur für sie selber, sondern auch für jene Menschen, die sie liebten massive Konsequenzen haben konnte. Die gewünschte Wirkung wurde durch nacherzählte und nachgehängten Geschichten (Prozesse) erzielt.
Es kam schlussendlich nicht wie Ende 2003 geplant zu einer schlichten Videoaufnahme mit ein paar Szenen, sondern zu der Entwicklung und Produktion des 'Überregionalen Präventionsprogramms Helden, Sündenböcke & Co© - Jugendlichen dabei helfen einen flexiblen Umgang mit Rollen zu entwickeln'. Der zwei Jahre dauernde Entwicklungs- und Produktionsprozess erforderte es bessere, differenziertere, stabilere, noch komplexere und vor allem mehrere Mobiles zu entwickeln, um die für das geplante Lehrmittel, Kernmodul des Präventionsprogramms, beschriebene Theorie überprüfen und während Lehrerfortbildungen Aussagen am Mobile demonstrieren zu können. Zudem sollte ein Lehrmittel-Arbeitsmodul Lehrpersonen die Anleitung dazu liefern wie mit den Schülern ein Klassen-Mobile hergestellt werden und zu einem späteren Zeitpunkt aktuelle Situationen in der Schulklasse an diesem nacherzählt und nachgehängt werden konnten, so dass langwierige Diskussion über das Warum der aktuellen Situation entfielen und rascher auf die Lösungs-Ebene gelangt werden konnte. Um diesen vielschichtigen und komplexen Bedürfnissen gerecht werden zu können, arbeitete Sylvia C. Trächslin mit Heinz E. Augsburger während eineinhalb Jahren an der Weiterentwicklung des ursprünglichen Mobiles. Aus dieser intensiven und dynamischen Zusammenarbeit entstand den Bedürfnissen von Sylvia C. Trächslin aus der Praxisarbeit und den Bedürfnissen aus den geplanten Präventionsprogrammmodulen entsprechend das heutige PrOzEsS MoBiLe® (Grafik rechts). Nun gab es verschiedene PrOzEsS MoBiLe® - grosse, aufbaubare Mobiles, die an stabilen Metallständern angebracht wurden und oben bei der Aufhängung mit einer transparenten Federaufhängung versehen waren, um Systembelastungen, zunehmende Systemunbeweglichkeiten und sich anzeigende Systemerstarrungen und bevorstehende Systemzusammenbrüchen sichtbar und nachvollziehbar machen zu können. Seither werden an diesen PrOzEsS MoBiLe® kleine und grosse soziale Systeme (Gemeinschaften, Gruppen, Familien, Schulklassen bzw. Netzwerke) oder bei Bedarf mehrere soziale Systeme gleichzeitig mit Holzfiguren (weibliche/männliche, Erwachsene/Kinder, Führungskräfte/Angestellte) und/oder mit farbigen Holzklötzen 'innere Mobile-Räume' (Mobile der internalisierte Rollen und entsprechendes Rollenverhalten, Gedanken, Glaubenssätze und Werte, Gefühle, Motivationen, Fähigkeiten, Strategien, Gesundheit, Hobbys, Beziehungen) gehängt und Prozesse und Dynamiken sicht-, greif- und emotional erlebbar gemacht. Die Arbeit am PrOzEsS MoBiLe® befindet sich in steter Weiterentwicklung, bleibt herausfordernd, wird laufend hinterfragt und überprüft und entwickelt sich prozessorientiert weiter. Das PrOzEsS MoBiLe® wurde am 15. November 2004 beim Amt für Geistiges Eigentum in Bern registriert. Für Informationen zur praktischen Arbeit am PrOzEsS MoBiLe® klicken Sie bitte auf hier. Neuigkeiten:Geplant ist ein Buch über die Arbeit am PrOzEsS MoBiLe® mit Fallbeispielen sowie die Ergebnisse einer Untersuchung der Fragestellung in wie fern es möglich ist die Systemtheorie, die Figurationssoziologie von Norbert Elias und das Etablierten-Aussenseiter-Figurationsmodell von Elias/Scotson am PrOzEsS MoBiLe® zu beschreiben und zu demonstrieren, sicht- und erfahrbar und somit auch für Nicht-Akademiker verständlicher zu machen. Die Idee dahinter ist, dass Menschen mit unterschiedlichsten Bewusstseinslevels sich ihren Möglichkeiten entsprechend und bewusst in die Prozesse von Gemeinschaften in denen sie sich bewegen, sprich der Gesellschaft, sich partizipativ in die Gesellschaftsgestaltung einbringen zu können, so dass eine Gesellschaft daraus hervor geht, die Kreativität, Spiritualität und Wissen schaffen fordert und fördert, um den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft konstruktiv zu begegnen. |